numero 4

In dem numerisch 4. Programm, bei dem sich erstmals 4 Musiker um die Sängerin Franziska Dannheim formieren, ist die Zahl 4 auch die musikalische und inhaltliche Konstante des Programms: Zu hören sind Kompositionen von 4 Künstlerpersönlichkeiten(Piazzolla, Ferrer, Binelli, Ferré) mit Texten in 4 romanischen Sprachen (Latein, Spanisch, Französisch und Italienisch).

Ist schon allein im Nebeneinander der ausgewählten Stücke der 4 Künstler Piazzolla, Ferrer, Binelli und Ferré die musikalische und geistige Seelenverwandtschaft zu spüren, so werden die Bezüge noch verdichtet.

So sind es beispielsweise die 4 Temperamente, die verbinden, wobei klar wird, dass die Melancholie wohl die ausschlaggebenste für den künstlerisch tätigen Menschen ist und dass nicht allein aufgrund der Tatsache, dass der Melancholiker gerne und viel Koffein zu sich nimmt.
Oder aber: was haben die 4 Erzengel mit Tango zu tun?
Wer hätte überhaupt gedacht, dass der Tango so religiös ist und analog zu den 4 Evangelisten die Geschichte von Jesus erzählt, der als sonderbarer Typ, mit langem Bart und geklammerten Hosenbeinen auf einem weißen, mit Fisch und Brot beladenen Fahrrad durch Buenos Aires fährt, bis er irgendwann fürchterlich verhauen wird und man sein Fahrrad demoliert.
Oder es sind die 4 Grundrechenarten und die Multiplikation wird zum scheinbar explodierenden Mehr in Leo Ferrés „C'est extra“.
Durch diese und viele andere Episoden rund um die 4 wird deutlich:
Primavera del Tango bleibt dem Spannungsfeld des Tango Nuevo zwischen Vitalität und Melancholie treu und zeigt nebenbei:

4 ist eine runde Sache!